Die Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff ist Dank Corona das größte Sorgenkind an den globalen Ölmärkten. Im August hatte sich der Flugverkehr teils deutlich erholt. Dies machte Hoffnung, dass sich die Nachfrage nach Flugtreibstoffen, doch schneller erholen könnte, als erwartet. Daten von flightradar24.com lassen nun jedoch vermuten, dass es sich bei dem Anstieg um ein kurzlebiges Phänomen handeln könnte.
Aufgrund von Lockdowns und Reisebeschränkungen brach der Flugverkehr während der Pandemie, gemessen am 7-Tage-Durchschnitt, um bis zu -72,7% ein. Der Tiefststand wurde Mitte April erreicht. Der Durchschnittswert der durchgeführten kommerziellen Flüge lag damals bei knapp 28.000. Im August hatte sich der Flugverkehr zeitweise wieder deutlich erholt. So war beispielsweise für Montag, den 24. August ein Durchschnittswert von 68.916 kommerziellen Flügen gemeldet worden. Die Erholung scheint jedoch größtenteils darauf zurückzuführen, dass die Urlaubssaison doch noch zahlreiche Menschen zu Flugreisen veranlasst hat.
Dieser Effekt verfliegt nun offenbar. Für den vergangenen Montag wurde der 7-Tage-Durchschnitt der durchgeführten kommerziellen Flüge nur noch mit 68.125 angegeben. Die tatsächliche Anzahl der Flüge sank gestern auf 62.279, den niedrigsten Stand seit 27. Juli. Im Vergleich zum Ausgangswert vor dem Einbruch ist der Flugverkehr damit wieder um -33,6 % reduziert. Am Montag den 24. August waren es noch -32,8%. Gemessen am damaligen 7-Tage-Durchschnitt nahm das Flugaufkommen mittlerweile wieder um -1,15 Prozent ab.
Weniger Flüge bedeutet auch wieder weniger Nachfrage nach Kerosin. Das bekommen wiederum die Raffinerien zu spüren, die den Treibstoff herstellen. Sie müssen ihren Output verringern und somit sinkt die Raffinerienachfrage nach Rohöl. All dies lastet wiederum auf den Ölpreisen, die in den letzten Tagen wieder enorm nachgegeben haben. Wer dachte, dass die Corona-Krise und ihre Auswirkungen inzwischen vorbei wären, wird nun eines Besseren belehrt.
Source: Futures-Services