Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland können sich auch zum Wochenende über günstige Heizölpreise freuen. Die Ölbörsen bleiben weiterhin unter Druck, auch wenn der starke Preisrutsch der letzten Tage gebremst ist. Die börsengehandelten Rohölpreise steuern dennoch auf den stärksten Wochenverlust seit Oktober letzten Jahres zu, was sich natürlich auch auf die Inlandspreise auswirkt.
Nachfrage sinkt, Angebot steigt
Grund für die günstigen Preise sind enorme Nachfragesorgen in Kombination mit der Aussicht auf ein erhöhtes Ölangebot. Denn während Trumps Zollchaos und die daraus wohl resultierenden globalen Handelskriege nicht gerade gut für Konjunktur- und Ölnachfrageentwicklung sind, plant die OPEC+ eine schrittweise Angebotserhöhung ab April. Das Förderbündnis aus 23 Produzentenländern hält schon seit langem enorme Mengen zurück, um den Markt nicht zu überschwemmen, doch nun sollen zumindest Teile dieser Kürzungen wieder abgebaut werden.
OPEC+ Angebotssteigerung wird kommen
Demnach sollen, wenn es nach der OPEC+ geht, bis Herbst 2026 mindestens 2,2 Mio. Barrel täglich mehr produziert werden als zum aktuellen Zeitpunkt – so hoch ist die freiwillige Kürzung, die von einem Teil der Bündnispartner getragen wird. Darüber hinaus wurden die Förderquoten einiger anderer OPEC+ Länder schon letztes Jahr nach oben angepasst, so dass diese ab April ebenfalls mehr fördern können. Obwohl die OPEC+ zuletzt betonte, flexibel auf den Markt zu reagieren, hat sie doch unmissverständlich klar gemacht, dass eine Angebotssteigerung in irgendeiner Form wohl auf jeden Fall kommen wird.
Überangebot lässt Ölpreise fallen
Am Ölmarkt fragen sich die Anleger unterdessen, ob die Nachfrage in den kommenden Monaten und Jahren groß genug sein wird, um diese zusätzlichen Mengen zu absorbieren – zumal auch aus nicht zur OPEC+ gehörenden Ländern in Nord- und Südamerika eine Angebotssteigerung erwartet wird. Unterdessen nehmen die Warnsignale in Sachen Nachfrageentwicklung immer weiter zu. So bleibt der Ölbedarf in China wacklig, nachdem die Konjunktur des Landes anhaltend schwächelt und gleichzeitig der Umstieg auf E-Mobilität voranschreitet.
Inlandspreise weiter sehr günstig
Im Inland bleiben die Heizölpreise weiterhin auf günstigem Niveau, wenn auch im Vergleich zu gestern nicht mehr allzu hohe Abschläge zu erwarten sind. Für 100 Liter Heizöl zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher heute je nach Region etwa -0,20 bis +0,10 Euro weniger bzw. mehr als gestern. Im bundesdeutschen Durchschnitt liegt der Preis für 100 Liter heute also bei etwa 93,66 bis 93,96 Euro.
Source: Futures-Services