Nach einem zum Wochenauftakt ruhigen Feiertagshandel (USA Memorial Day) mit nur schwachen Kursbewegungen, sind die Ölpreise heute im frühen Handel wieder leicht unter Druck gekommen.
Aktuell verbilligt sich Brent-Rohöl um 28 Cent auf 64,46 Dollar pro Barrel (159 Liter), während die US-Sorte WTI um 35 Cent auf 61,18 Dollar fällt.
Zollstreit: USA verlängern Frist für EU
Am Montag hatte die vorübergehende Entspannung im Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union das Geschehen an den Rohölmärkten dominiert. Nach einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte US-Präsident seine Drohung zurückgenommen, ab nächster Woche 50 % Zölle auf EU-Importe zu erheben.
Der Markt hatte diese Nachricht positiv aufgenommen, da ein Handelsstreit zwischen den USA und der EU das globale Wachstum erheblich beeinträchtigen und die Erwartungen für die Ölnachfrage dämpfen würde.
Atomgespräche: Trump sieht „echte Fortschritte“
Für zusätzliche Stabilität sorgten gestern die jüngste Äußerungen von US-Präsident Donald Trump im Hinblick auf die derzeit laufenden Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran. Demnach hätten die amerikanischen Unterhändler bei den „sehr guten“ Verhandlungen mit dem Iran am Wochenende „echte Fortschritte“ erzielt.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hatte zuvor bekräftigt, dass die Verhandlungen zu kompliziert seien, um in zwei oder drei Treffen abgeschlossen zu werden.
OPEC zieht Treffen um einen Tag vor
Hauptthema an den Ölmärkten dürfte in den nächsten Tagen das an diesem Wochenende stattfindende nächste Treffen der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) sein. Dieses wird nun überraschend einen Tag früher als geplant, nämlich am 31. Mai, über die Ölfördermengen für Juli entscheiden.
Gut informierten Quellen zufolge könnte eine weitere Produktionssteigerung um 411.000 Barrel (159 Liter) pro Tag beschlossen werden. Dies wäre dann der dritte Monat in Folge mit einer Anhebung in diese Größenordnung.
Der russische Ministerpräsident Alexander Novak erklärte unterdessen, dass die OPEC+ vor dem anstehenden Treffen noch nicht über eine weitere Produktionssteigerung in dieser Höhe diskutiert habe.
Heizölpreise mit leichten Abschlägen
Da aktuell im frühen Handel leichte Preisabschläge bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,20 Euro bis -0,40 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zur Wochenbeginn.
Source: Futures-Services