Kaum waren die Preise am Freitag etwas gefallen, ist es nun auch schon wieder vorbei mit dem Abwärtstrend. Im Laufe des gestrigen Tages haben sich die börsengehandelten Ölpreise weitestgehend konsolidiert und sind nun wieder auf dem gewohnt hohen Niveau angelangt. Vor Allem der Kommentar des US Präsidenten, man habe sich mit der OPEC auf Produktionssteigerungen geeinigt, war und ist Thema für die Marktteilnehmer. Auch wenn die OPEC eine solche Absprache nicht bestätigt, rückt doch wieder die Frage in den Focus, wie es mit den Produktionskürzungen weitergehen soll.
Trump will Druck auf OPEC erhöhen
Es ist dem US Präsidenten wieder einmal gelungen, per Tweet direkten Einfluss auf die Ölpreise zu nehmen, auch wenn sein Kommentar in den vergangenen Tagen eher Verwirrung auslöste. Donald Trump hatte es so klingen lassen, als ob es Gespräche mit den OPEC Vertretern gegeben habe. Die OPEC wollte solche Gespräche jedoch nicht bestätigten. Dennoch verursachte der Tweet einen ordentlichen Preisrutsch an den Börsen.
Was auch immer hinter dem Tweet des Präsidenten steckt, eins ist klar: Trump erhöht den Druck auf die OPEC, die Produktionskürzungen zu beenden. Um im nächsten Jahr wiedergewählt zu werden nützen ihm niedrige Ölpreise deutlich mehr bei seiner Wählerschaft als Preissteigerungen. Bei der Verschärfung der Iran Sanktionen setzt der US Präsident deshalb auf die Unterstützung von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Diese haben angekündigt, die Produktion anheben zu können wenn nötig. Man wolle aber nicht wie im letzten Jahr schon im Vorfeld mehr Öl produzieren sondern abwarten, wie groß der zusätzliche Bedarf tatsächlich ausfällt und diesen dann erfüllen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Versorgungslage knapper wird, wenn der Iran weniger Öl am Markt verkaufen kann, so dass die OPEC dann einspringen müsste.
Die Marktteilnehmer warten nun ab, ob es tatsächlich zu einer Unterversorgung kommen wird und ob die OPEC bereit sein wird, ihre Produktionskürzungen anzupassen. Die Ölpreise werden so lange volatil bleiben und vermutlich nach dem kurzen Ausflug nach unten nun wieder auf den hohen Niveaus verharren.
Ausblick
Wer gestern ein Schnäppchen machen konnte, sollte sich freuen, denn auch die Preise im Inland sind heute wieder auf den hohen Niveaus der Vorwochen angekommen. Für 100 Liter Heizöl müssen Verbraucher dementsprechend +0,30 bis +0,50 Euro mehr zahlen als gestern Vormittag.
Source: Futures-Services