Mit der Meldung, dass die staatliche Erdölfördergesellschaft Saudi Aramco ihre Preise für Dezember angehoben hat sind gestern die börsengehandelten Rohölpreise ebenfalls in die Höhe gegangen. Bestand haben diese Preissteigerungen aber offenbar nicht. In den nächsten Tagen und Wochen wird sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer wieder auf die OPEC Kürzungen richten. Anfang Dezember dürfte sich entscheiden, ob und wenn ja in welchem Ausmaß diese fortgeführt werden.
OPEC Kürzungen spalten wie immer die Meinungen
Der Jahresbericht der OPEC von Dienstag lässt eigentlich keinen Zweifel daran, dass es aus Sicht der Kartells ohne eine starke Förderkürzung über die nächsten Jahre hinaus nicht gehen wird. Vor allem die deutlich höhere Förderung aus den US Schieferölgebieten gräbt der OPEC und ihren Partnern zunehmend das Wasser ab. Um eine starke Überversorgung zu vermeiden und die Preise halbwegs stabil zu halten, bleibt der OPEC nur, die eigenen Förderquoten anzupassen.
Vor allem Russland, der größte und wichtigste Partner der OPEC, ist traditionell eher gegen eine starke Einschränkung bei der Ölförderung. Aus Moskau hörte man deshalb in dieser Woche eher verhaltene Töne. Man müsse berücksichtigen, dass seit Jahresbeginn die Anzahl der aktiven US Ölbohranlagen stetig abnimmt. Experten sehen darin ein Anzeichen, dass die Ölförderung in den Vereinigten Staaten nicht so stark zunimmt, wie vermutet.
Dennoch dürfte die US Ölproduktion in den nächsten Jahren hohe Wachstumsraten verzeichnen, auch wenn sich das Schieferölwachstum abschwächen sollte. Das geringere Ölnachfragewachstum tut sein Übriges, um den Bedarf an OPEC Öl sinken zu lassen. Eine Fortführung der Förderkürzungen halten die meisten Experten deshalb für unumgänglich.
Das nächste Treffen der OPEC und ihrer Partner findet am 5. und 6. Dezember in Wien statt. Schon seit Wochen nehmen die Kommentare, Meinungen und Prognosen zu und die Marktteilnehmer reagieren sensibel auf jede Aussage der beteiligten Länder. Solange es jedoch keine endgültige Entscheidung gibt, dürften die Ölpreise erst einmal in Bewegung bleiben.
Ausblick
Die Heizölpreise haben sich im Vergleich zu Dienstag kaum verändert. Verbraucher zahlen für 100 Liter heute etwa ±0,00 bis -0,10 Euro weniger als gestern.
Source: Futures-Services