Das API (American Petroleum Institute) ist die Interessensgemeinschaft der amerikanischen petrochemischen Industrie. Unter Anderem wird ein wöchentlicher Bericht zu den Lagerbeständen von Rohöl, Destillaten (Heizöl, Diesel und Kerosin) und Benzin in den landesweiten Lagerstellen der USA gemeldet. Ein wichtiger Indikator für Marktteilnehmer zur Angebots- und Nachfragelage in den USA, um die allgemeine Marktlage einzuschätzen.
API vermeldet Abbauten bei Rohöl
Zusätzlich zu den tatsächlichen Bestandsveränderungen, werden Vorabschätzungen vom API veröffentlicht. Hieran können sich Investoren und der Markt allgemein, die Marktpreise zunächst einmal grob ausrichten. Die tatsächlichen Zahlen werden dann nachgeliefert. Nicht selten kann es allerdings hierbei zu deutlichen Unterschieden zwischen „Soll“ und „Ist“ kommen.
In der Woche zum 23. Dezember 2022 wurden demnach deutlichere Rückgänge gemeldet, als in der Vorabschätzung erwartet. So rechnete man mit Abbauten von 700.000 Barrel (à 159 Liter) Rohöl. Tatsächliche Zahlen vom API gemeldet, deuten aber auf die fast doppelt so hohe Menge. Es sollen ca. 1,3 Millionen Barrel aus den landesweiten Lagern gezogen worden sein. Nun können viele Faktoren mit einspielen, allerdings liegen solche Abweichungen eher darin, dass entweder die Nachfrage größer ist als erwartet, oder das Angebot nicht ganz hinterherkommt. In beiden Fällen kann man von preissteigernden Faktoren sprechen.
Doch Rohöl ist nicht der einzige beeinflussende Faktor. Die Ölprodukte wie Heizöl, Diesel und Benzin werden auch vermerkt. In diesen Kategorien haben die Bestände deutlich weniger abgenommen als erwartet. Für Benzin wurden sogar geringfügige Aufbauten verzeichnet. Besonders bei den Destillaten (zu denen auch Heizöl zählt), nehmen Lagerbestände in der Regel im Winter ab. Dass dies nicht der Fall war, deutet eher auf eine geringere Nachfrage hin und hat dem Einfluss der umfangeichen Abbauten bei Rohöl eine klare Grenze aufgeboten.
Ausblick
Es werden heute günstigere Preise, im Vergleich zu Mittwochmorgen erwartet. Besonders durch Abwärtsbewegungen an den Börsen sinken die erwarteten Preise im Vergleich zum Vortag. Man rechnet mit Veränderungen je nach Region von ca. -1,00 bis -1,60€/100l Heizöl.
Source: Futures-Services